EEX Pressemitteilung - EEX-Börsenrat beschließt Gewichtung des Phelix DE/AT-Index

    Heute fand in Leipzig die Börsenratssitzung der European Energy Exchange (EEX) unter dem Vorsitz von Dr. Michael Redanz, Vorsitzender der Geschäftsführung von EWE Trading, statt. Das Hauptthema der Sitzung war die drohende Aufspaltung der gemeinsamen Preiszone Deutschland/Österreich und damit verbunden die Frage, wie der Index des Phelix-Future für das Marktgebiet Deutschland/Österreich nach der Aufspaltung der gemeinsamen Gebotszone berechnet werden soll.

    Die Börsengeschäftsführung empfiehlt den Phelix-DE/AT-Index ab dem Zeitpunkt der Einführung von Engpassmanagement an der deutsch-österreichischen Grenze als gewichteten Mittelwert der von EPEX SPOT festgestellten Day-Ahead- Einzelstundenpreise für Deutschland und Österreich zu ermitteln. Die Gewichtung soll dabei im Verhältnis Deutschland:Österreich entsprechend 9:1 erfolgen. „Dies berücksichtigt das Verhältnis von jährlich durchschnittlicher Erzeugung und Verbrauch in den beiden nationalen Märkten Deutschland und Österreich und stellt damit eine solide Grundlage für die Indexberechnung dar“, kommentiert Börsengeschäftsführer Dr. Tobias Paulun.

    Der Börsenrat stimmt dieser Berechnungsmethode zu, da sie den Anforderungen der Handelsteilnehmer nach einem transparenten und nachvollziehbaren Index am besten entspricht. Dementsprechend wird diese Berechnungsmethodik in die bestehenden Kontraktspezifikationen aufgenommen. Die Börsengeschäftsführung hat zudem die Möglichkeit, die Berechnungsmethodik einer jährlichen Bewertung zu unterziehen und nach einem entsprechenden Beschluss des Börsenrats anzupassen. Erstmals erfolgt die Überprüfung der Gewichtungsfaktoren im Juni 2020 für Kontrakte mit Lieferung ab 2021, um Handelsteilnehmern ausreichend Planungssicherheit für langfristige Positionen zu geben.

    Die EEX und der Börsenrat setzen sich seit Jahren intensiv für den Erhalt der etablierten und liquiden deutsch-österreichischen Preiszone ein, die eine Schlüsselrolle für den europäischen Strommarkt innehat. Vor diesem Hintergrund bedauert der Börsenrat ausdrücklich, angesichts der regulatorischen Entwicklungen die heutigen Entscheidungen treffen zu müssen, um die Zukunft des Strom- Terminmarktes zu sichern.

    Nachdem die Bundesnetzagentur am 28. Oktober 2016 die deutschen Übertragungsnetzbetreiber aufgefordert hatte, Engpassmanagement an der deutsch- österreichischen Grenze vorzubereiten, rechnen zunehmend mehr Handelsteilnehmer damit, dass es zu einer Aufteilung des deutsch-österreichischen Marktgebiets kommt. Infolgedessen ist im Markt Verunsicherung und Zurückhaltung im Handel mit langfristigen Kontrakten sowie steigender Bedarf an separaten Produkten für die nationalen Marktgebiete Deutschland und Österreich zu beobachten. Vor diesem Hintergrund und nach Rücksprache mit den Handelsteilnehmern hat die EEX daher zusätzlich zur bestehenden Phelix-Produktpalette für die deutsch-österreichische Preiszone Terminprodukte für Deutschland (Phelix-DE-Futures) eingeführt. Diese werden Ende Juni um österreichische Strom-Futures (Phelix-AT-Futures) sowie weitere Fälligkeiten für Phelix-DE-Futures und Optionen ergänzt. Die Entscheidung der EEX, diese Produkte einzuführen, wird nicht zuletzt dadurch bestätigt, dass die Bundesnetzagentur zusammen mit E-Control am 15. Mai mitgeteilt hat, ein Engpassmanagement an der deutsch-österreichischen Grenze zum 1. Oktober 2018 einzuführen.

    Die heutige Entscheidung des Börsenrats zur Berechnung des Phelix-DE/AT-Index nach einem Preiszonensplit gibt zudem Sicherheit für bestehende und neu zu eröffnende, langfristige Positionen in Phelix DE/AT-Futures. 

    Der Börsenrat der EEX ist ein Börsenorgan im Rahmen des Börsengesetzes. Er besteht aus insgesamt 24 Mitgliedern, die die verschiedenen Interessenverbände und Wirtschaftskreise angemessen repräsentieren: Neben den Handelsteilnehmern mit 19 gewählten Mitgliedern aus fünf verschiedenen Wahlgruppen gehören vier Verbandsvertreter sowie ein Vertreter der Energiewissenschaft dem Börsenrat an. Der Börsenrat verabschiedet vor allem das Regelwerk der Börse und seine Änderungen. Darüber hinaus bestellt und überwacht das Gremium die Börsengeschäftsführung und beruft den Leiter der Handelsüberwachungsstelle.

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