Die European Energy Exchange (EEX) und die europäische Strombörse EPEX SPOT haben ihre gemeinsame Stellungnahme zu dem Begutachtungsentwurf für das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaket (EAG-Paket) veröffentlicht.
Die Börsen begrüßen, dass im EAG-Paket ein deutlicher Fokus auf die weitere Marktintegration erneuerbarer Energien gelegt wird. Dies schliesst die Einführung von Marktprämien als eine Verbesserung gegenüber der aktuellen Einspeisevergütung mit ein, sowie die zunehmende Ausschreibung von geförderten Projekten und Investitionszuschüssen.
Die beiden Börsen stellen jedoch die beabsichtigte Ausgestaltung der Marktprämie als symmetrische Marktprämie in Frage, da diese die Markt- und Systemintegration von erneuerbaren Energien gefährdet statt fördert. Die Börsen äußern auch Bedenken gegen die Einführung einer Regelung, wonach auf die Marktprämie nur dann verzichtet werden soll, wenn an den Großhandelsmärkten sechs Stunden hintereinander negative Preise vorliegen. Skeptisch sind sie auch gegenüber der Idee, Anreize für den gemeinsamen Handel von Strom und Herkunftsnachweisen zu schaffen, wegen möglicher negativer Auswirkungen auf die Liquidität des Großhandelsmarktes.
Darüber hinaus fordern EEX und EPEX SPOT die Regierung nachdrücklich auf, sich bereits jetzt auf eine „Post-Förderungs-Ära“ zu konzentrieren, um diesen wichtigen Schritt gründlich vorzubereiten. Sie schlagen dabei vor, neue Mechanismen für die Förderung zu erproben, die tatsächlich Innovationen im Energiemarkt anreizen, indem die Förderung auf ein Mindestmaß beschränkt und das Erfordernis zur Marktteilnahme konsequent ausgeweitet wird. Nur indem sich die Anlagenbetreiber in erster Linie am Strompreissignal orientieren, agieren sie systemdienlich. Marktteilnehmer müssen die richtigen Anreize haben, um auf dem Großhandelsmarkt zu ihren tatsächlichen Grenzkosten zu bieten, d.h. auf der Grundlage der Merit Order. Als Konsequenz bleibt das Marktpreissignal unverzerrt, selbst bei einem steigenden Anteil erneuerbarer Energien.
Arnold Weiss, Head of Austrian Office der EPEX SPOT, kommentiert: „Dies ist das größte Gesetzespaket zum österreichischen Strommarkt seit über einem Jahrzehnt und stellt einen entscheidenden Schritt zur vollständigen Integration der erneuerbaren Energien in den österreichischen Strommarkt dar. Ein marktorientierter Ansatz ist unerlässlich, um eine kosteneffiziente Energiewende zu ermöglichen. Nur die vollständige Marktteilnahme ermöglicht es zudem, Mehrerlöse zu generieren und das notwendige Förderniveau zu verringern, wodurch die Kosten für den österreischischen Verbraucher sinken."
Schon heute tragen die Kurzfristmärkte der EPEX SPOT wesentlich zur Marktintegration erneuerbarer Energien bei. Leistungsstarker kontinuierlicher und auktionsbasierter Intraday-Handel, verschiedene 15-Minuten-Kontrakte und kurze Vorlaufzeiten sind wichtige Instrumente für die Akteure, um Strom aus erneuerbaren Energien mit variablen Erzeugungsprofilen zu vermarkten.
Die Europäische Strombörse EPEX SPOT SE und ihre Tochtergesellschaften betreiben die Märkte für physischen kurzfristigen Stromhandel in Zentralwesteuropa, dem Vereinigten Königreich und Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Als Teil der EEX Group, einer auf internationale Commodity-Märkte spezialisierten Unternehmensgruppe, hat sich die EPEX SPOT der Schaffung eines gesamt-europäischen Strommarkts verpflichtet. Über 300 Börsenmitglieder handeln auf der EPEX SPOT Strom über zwölf Länder hinweg. Über die Holding HGRT sind Übertragungs-netzbetreiber mit 49 % an der EPEX SPOT beteiligt. Für weitere Informationen besuchen sie bitte www.epexspot.com.
Die European Energy Exchange (EEX) ist die führende Energiebörse, die weltweit sichere, liquide und transparente Märkte für Energie- und Rohstoffprodukte entwickelt, betreibt und vernetzt. Als Teil der EEX Group, einer auf internationale Commodity-Märkte spezialisierten Unternehmensgruppe, bietet die EEX Kontrakte auf Strom, Erdgas und Emissionsberechtigungen sowie Fracht- und Agrarprodukte an. Zusätzlich stellt die EEX Registerdienstleistungen zur Verfügung und führt Auktionen für Herkunftsnachweise im Auftrag des französischen Staates durch. www.eex.com
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