Die European Energy Exchange (EEX) begrüßt die Verabschiedung der Strommarktrichtlinie und -verordnung durch das Europäische Parlament. Mit diesem Meilenstein wird das „Clean Energy Package“ (CEP) abgeschlossen, das den Grundstein für die Weiterentwicklung eines marktbasierten Energiesystems mit einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien in Europa über die nächsten zehn Jahre bildet. Diese Strategie bildet die Grundlage, auf der Europa seine klima- und energiepolitischen Ziele zu den niedrigstmöglichen Kosten erfüllen und die besten Lösungen für die
Megatrends Dezentralisierung, Dekarbonisierung und Digitalisierung umsetzen kann.
Das Clean Energy Package fordert Börsen ausdrücklich dazu auf, neue Produkte für den Energiemarkt der Zukunft zu entwickeln und erkennt die Rolle der langfristigen Märkte für die Umsetzung der Energiewende an“, erklärt Peter Reitz, Vorstandsvorsitzender der EEX. „Das CEP erklärt ausdrücklich, dass regulatorische Veränderungen Auswirkungen auf die kurz- und langfristigen Märkte sowie Produkte berücksichtigen müssen. Diese Anerkennung der grundlegenden Bedeutung langfristiger Märkte ist besonders wichtig für die Weiterentwicklung der Märkte für Power Purchase Agreements und die Bewertung des Zuschnitts von Gebotszonen.“
Im Hinblick auf eine mögliche Veränderung von Gebotszonen haben die EEX und die Marktteilnehmer immer wieder die Notwendigkeit einer ausreichend langen Umsetzungsphase betont, die allen Beteiligten (Marktteilnehmern, Übertragungsnetzbetreibern, Börsen usw.) die Anpassung an eine neue Situation ermöglicht. Obwohl im Clean Energy Package kein spezieller Zeitrahmen enthalten ist, sieht es vor, dass auch in diesem Zusammenhang die Auswirkungen auf Terminmärkte berücksichtigt werden müssen.
Weiterhin wird mit dem Clean Energy Package auch die Anforderung eingeführt, dass die Mitgliedstaaten ab 2020 mindestens 70 Prozent der Nettoübertragungskapazität für den preiszonenübergreifenden Handel vorhalten sollen. Mitgliedstaaten, die diesen Wert nicht erreichen,
können einen Maßnahmenplan zur Behebung struktureller Engpässe und zur Erreichung des Zielwertes bis Ende 2025 einreichen. Wird der Bezugswert trotzdem nicht erreicht, würde ein Prozess zur Neugestaltung der Gebotszone begonnen werden. „Dieses Verfahren bietet zusätzliche Klarheit und definiert die Erwartungen an die Mitgliedstaaten“, betont Peter Reitz.
Mit dem Gesetzespaket werden zudem wichtige Schritte zur weiteren Integration erneuerbarer Energien in den Markt ergriffen. Angesichts des kontinuierlich ansteigenden Anteils erneuerbarer Energien im europäischen Energiesystem müssen auch diese Technologien gleichberechtigt am Energiemarkt teilnehmen. Zusammen mit der freien Preisbildung bildet Bilanzkreisverantwortung die Grundlage dafür, dass die Erzeuger erneuerbarer Energien ihre Erlöse zunehmend auf dem Markt erzielen.
Kritisch sieht die EEX, dass im Clean Energy Package kein Auslauftermin für alle regulierten Preise festgelegt wird. Die Mitgliedstaaten können diese über eine Frist von 10 Jahren ab Inkrafttreten der Richtlinie weiterhin nutzen.
Die EEX freut sich darauf, mit allen an der Umsetzung des Clean Energy Package beteiligten Stakeholdern zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass das Potential von Märkten zur Erfüllung der europäischen energie- und klimapolitischen Ziele umfassend genutzt wird.
Die European Energy Exchange (EEX) ist die führende europäische Energiebörse. Sie entwickelt, betreibt und vernetzt sichere, liquide und transparente Märkte für Energie und energienahe Produkte. Als Teil der EEX Group, einer auf internationale Commodity-Märkte spezialisierten Unternehmensgruppe, bietet die EEX Kontrakte auf Strom und Emissionsberechtigungen sowie Fracht- und Agrarprodukte an. Die EEX gehört zur Gruppe Deutsche Börse.
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